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Sport in der Schwangerschaft – Nutzen oder Schaden?

14 November 2012 Keine Kommentare
© drubig-photo - Fotolia.com

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Für nicht wenige Schwangere ist Sport in der Schwangerschaft ein Thema. Die Überlegung, ob ihnen Sport Vorteile in der Schwangerschaft Nutzen bringen würde, ist nicht von der Hand zu weisen. Wer eine Schwangerschaft plant, tut gut daran, sich einen Ausdauersport zu wählen. Schwimmen, Joggen oder Badminton können als Vorbereitung vor einer Schwangerschaft sinnvoll sein. So lernt der Körper Energie zu mobilisieren und er trainiert seine Belastbarkeit. Nicht von der Hand zu weisen ist auch, dass Frauen die sportlich sind, in vielmals eine leichtere Entbindung haben. Und selbst in den Wochen nach der Geburt werden Frauen, die regelmäßig Sport getrieben haben schneller zu ihrer Form zurückfinden und fühlen sich eher wieder fit. Die Rückbildungszeit kann mit Sport erheblich verkürzt werden und auch das Abnehmen gestaltet sich um ein vielfaches leichter. Und auch ein fitter Körper kann den Anforderungen an Stillen und Babybetreuung eher gerecht werden.

Wie sieht es aber mit dem Sport während der Schwangerschaft selbst aus? Auf der einen Seite gibt es Frauen, die in ihrer Schwangerschaft vorrangig im ersten Drittel eines an Pfunden zulegen. Da dies oft überproportional geschieht, wünschen sie sich einen Ausgleich. Dann gibt es Frauen, die mit heftigen Schwangerschaftsbeschwerden zu kämpfen haben und von ihren Hebammen und aus Ratgebern Tipps erhalten, dass Sport helfen kann. Andere Frauen wiederum denken, dass ihr Umstand an sich schon Sport für den Körper bedeutet. Damit haben die Betreffenden nicht vollkommen unrecht, denn die körperliche Belastung einer Schwangerschaft gleicht in vielen Phasen der eines ausgedehnten Laufes. Dennoch ist Sport darüber hinaus in ihrer Situation unerlässlich.

Gerade um die Schwangerschaftsbeschwerden zu reduzieren, ist körperliche Betätigung wichtig. Übelkeit und auch Müdigkeit können so im Keim erstickt werden und mitunter kann ihnen damit auch vorgebeugt werden. Auch hormonelle Veränderungen sind nicht wegzudenken können jedoch durch Sport gemildert werden, ebenso wie sich Schwindelgefühle verringern lassen. Diesen Beschwerden ein Gegengewicht zu bieten, das ist ein angenehmer Nebeneffekt des Sports. Auch die nicht wegzudiskutierende Gefahr der Thrombosen wird erheblich reduziert und die Bildung von unliebsamen Krampfadern kann ganz und gar ausbleiben. Sportliche Betätigung sollte nur in Rücksprache mit dem Arzt durchgeführt werden, wenn eine Risikoschwangerschaft vorliegt oder bereits zuvor eine Fehlgeburt auftrat. Außerhalb dieser Ausnahmen ist Sport unbedenklich und von Wert für Schwangere. Mit dem Körper im Gleichgewicht fühlen, das kann sich die Schwangere durch einen Sport, der ihr gut tut.

Sport, der gut tut, ist ein erster Hinweis. Denn viele Frauen fragen sich, welcher Sport sich für eine Schwangere überhaupt eignet. Die Intuition kann hierbei ein ganzes Stück weiterhelfen. Denn die werdende Mutter spürt am besten selbst, was ihr Wohlbefinden steigert und wozu sie sich in der Lage fühlt. Zu bedenken ist, dass Sportarten mit Sturzgefahr nicht infrage kommen und auch eine Betätigung mit hauptsächlicher Rückenlage nicht anzuraten ist. Viele Schwangere entscheiden sich zum Schwimmen. Denn gerade im Wasser ist das Gefühl der Leichtigkeit sehr angenehm und eine Bewegung im Einklang mit dem Körper ist möglich. Auch die sonst schon stark belasteten Gelenke werden bei dieser Betätigung geschont. Andere Schwangere schätzen Spaziergänge oder entschieden sich für Gymnastikübungen oder für das Tanzen.

Wie sieht es mit Kampfsportarten aus? Da die Schwangerschaft keine Krankheit ist, muss die Frau auf diese Betätigung nicht zwangsläufig verzichten. Es müssen Schläge vermieden werden und die Frau darf nur so trainieren, dass sie nicht getroffen werden kann. Das Training hier zu modifizieren ist somit unbedingt erforderlich. In dieser Zeit soll keine Fallschule gemacht werden und keine freien Übungen, bei denen die Schwangere getroffen werden kann. Dennoch kann die Technik weiter in der Grundform eingeübt werden und risikolos kann die Intensität des Trainings auf die Tagesform der werdenden Mutter eingestellt werden. Sportliche Extrembelastungen werden selbstverständlich außen vorgelassen während dieser Zeit. Wer sich unsicher ist, kann bezüglich der Wahl des Sports sich von seinem Frauenarzt beraten lassen, der wertvolle Tipps liefern kann. Oben anstehen muss immer der Gedanke nicht nur für sich selbst verantwortlich zu sein, sondern ab sofort auch für das Ungeborene. Sollte man sich für einen Teamsport entscheiden oder diesen schon vor der Schwangerschaft ausgeübt haben, ist es wichtig, dass alle anderen Betreffenden über die Schwangerschaft informiert sind und entsprechend rücksichtsvoll agieren.

Im ersten Drittel der Schwangerschaft sollte Sport nur vorsichtig und in Maßen betrieben werden, um eine mögliche Fehlgeburt nicht zu fördern. Im zweiten Drittel ist die schönste Zeit für Sport, denn hier verfügt der Körper über viel Energie und die Bewegung wird von den meisten als sehr angenehm empfunden. Im letzten Drittel der Schwangerschaft kann schon wenig Aktivität ausreichen, um schnell aus der Puste zu sein, sodass man sich hier weder überfordern sollte, jedoch dem Sport weiterhin einen angemessen Stellenwert einräumen kann. Wie das Maß der Dinge ist, dafür gibt es keine feste Regel und ergibt sich individuell. Als Faustregel gilt, dass man im ersten Drittel der Schwangerschaft das Trainingspensum beibehalten kann, dass man auch vorher pflegte. Gesteigert werden sollte es zu dieser Zeit jedoch nicht mehr. Für Frauen, die vor der Schwangerschaft intensiv sportlich tätig waren oder eventuell auch Leistungssport betrieben haben, gilt diese Regel natürlich nicht. Sie kommen nicht umhin, ihr Pensum herunterzuschrauben.

Zu beachten ist auch, dass ab dem vierten Schwangerschaftsmonat die Hormone die Bänder und Gelenke lockern. Dies macht sich vorrangig in den Knien, in den Füßen und in der Hüfte bemerkbar. Daher sollte bei Laufsportarten auf einen guten Untergrund geachtet werden. Ein guter Untergrund ist weicher Boden. Auch qualitativ hochwertige Sportschuhe sollten von der Schwangeren gewählt werden. Eine Pulsuhr kann helfen, ein angebrachtes Lauftempo zu finden. Über 140 Schläge pro Minuten sollten dabei nicht überboten werden.

Festhalten lässt sich, das körperlich aktiv zu sein und dies in Übereinstimmung mit einer gesunden Ernährung sich auf jeden Fall positiv auswirken wird. Auf Körper und Geist. Gerade für das Gemüt denn Sport setzt Endorphine frei. Diese können die Stimmung aufhellen und dazu beitragen, dass sich die Schwangere sehr wohlfühlt. Sport trägt tatsächlich dazu bei, dass diejenigen die sich verausgaben sich besser fühlen. Ein gestecktes Ziel zu erreichen, das ist es was motiviert und Lust auf mehr macht. Die Schwangerschaft gesund genießen und sich und seinen Körper spüren, das ist der Erfolg des Sports.

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