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Wie funktionieren Reflexe?

21 Juli 2011 3 Kommentare

Unterschiede zwischen Reflexen und Reaktion

Jeder von uns hat schonmal seine Reflexe kennengelernt. Man zieht die Hand plötzlich zurück, wenn eine Verbrennung droht. Man schließt unbewusst die Augen, wenn man am Feuer sitzt und Funken fliegen. Man schluckt im Zahnarztstuhl widerwillens und kann sich beim Kieferorthopäden, während ein Zahnabdruck gemacht wird, das Würgen zum Teil auch nicht verkneifen. Was veranlasst uns dazu? Ist es ein natürlicher Instinkt? Kann man sich Reflexe auch antrainieren?

Reflexe testen

Ein Arzt testet Reflexe meist am Knie. Man spricht dort vom Patellarsehnenreflex. Ein kurzer Schlag auf die Sehne unter der Kniescheibe bewirkt letztendlich eine Kontraktion des Oberschenkelmuskels. Ärzte kontrollieren somit, ob das lumbale Rückenmark noch in Takt ist. Wenn nicht würde dieser Reflex im Schlimmsten Fall ausbleiben. Im Alltag hilft uns dieser Reflex z.B. uns abzufangen, wenn wir stolpern. Weitere Reflex-Tests dieser Art, wären der Trizepssehnen-Reflex-Test oder der Fußsohlen Reflex Test.

Unterschiedliche Art von Reflexen

  • Angeborene Reflexe…

sind Reflexe, welche entweder von Geburt an entwickelt sind oder sich innerhalb des Zeitraums hin zur Geschlechtsreife bzw. zum Wachstumsende ausbilden. Menschen zeigen (wie z.B. beim Patellarsehnenreflex) immer gleiche Reaktionen. Sie unterscheiden sich höchstens in Schnelligkeit und Intensität.

  • Bedingte Reflexe…

sind Reflexe, die nicht angeboren, sondern erlernt wurden. Ein Beispiel und einen Beweis dazu lieferte der russische Wissenschaftler Iwan Petrowitsch Pawlow : Er experimentierte mit Hunden. Die Tiere bekamen über eine bestimmte Zeitspanne einen Glockenton zu hören, wenn Essenszeit war. Eines Tages hörten sie den Ton und bekamen nichts zu futtern. Der Wissenschaftler stellte dennoch fest, dass Verdauungssekrete produziert wurden.

  • Eigenreflexe…

nennt man Reflexe, bei welchen der auslösende Reiz und der eigentliche Reflex im selben Organ stattfinden. Ein Beispiel wäre wieder der Patellarsehnenreflex. Die Eigenreflexe funktionieren immer, sie schwächen nicht ab oder bleiben aus(anders als beim Fremdreflex).

  • Fremdreflexe…

sind, die nicht vom reizwahrnehmenden Organ aufgenommen wurden. Die Reflexanwort, wird also von einem Organ erfasst und von einem anderen ausgeführt. Ein Beispiel wäre der Kornealreflex. Ein Augenlied schließt sich beispielsweise bei einem starken Luftzug. Das ist ein Reflex. Dabei wurde die Hornhaut gereizt und nicht der Lidmuskel. Die Hornhaut kann also nicht reagieren, sie hat keine Muskeln um sich zu schützen. Es findet eine Weiterleitung statt, der Lidmuskel schließt sich dennoch: Der Fremdreflex! Fremdreflexe können abschwächen bzw. ausbleiben.

  • Koordinierte Reflexbewegungen…

sind Reflexe, die durch einen Reiz ausgelöst werden aber eventuell viele Muskeln beteiligen. Der Greifreflex des Säuglings ist ein geeignetes Beispiel.

Besonders Babys haben einige angeborene Reflexe, welche im Laufe der Entwicklung abschwächen. Hier ein interessanter Link.

Wie verbleiben wir?

Es gibt Reflexe welche uns angeboren sind. Ärzte überprüfen sorgfältig die Funktionalität unserer Nerven, um sicherzustellen, dass keine Schäden an Hirn und Rückenmark vorliegen. Wie aus dem Text hervorgeht, lassen sich bestimmte Reflexe aber auch antrainieren. Bestimmte Reize lassen für unseren Körper manchmal nur einen Schluss zu. Ein tolles Beispiel dafür war der Hunde-Test mit der Glocke. Ob man beispielsweise beim Kampfsport von Reflexen reden kann, bleibt eine offene Frage. Ich persönlich würde eher von einer Reaktion sprechen, welche einem Reflex sehr nahekommt. Bekommt ein Boxer eins auf die Nase, ist das der Reiz, die Reaktion wäre der Schlag zum Gegner. Dennoch ist das eine bewusste Reaktion. Der Kämpfer denkt. Aber Reflexe spielen während des Kampfsportbetreibens eine wichtige Rolle. So schließen sich die Augen wenn ein Schlag kommt und auch das Stolpern kann verhindert werden.

 

Bildnachweis: mzacha, stock.xchng

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